VON WEGEN NISCHEN: FÜR DIE HAFENENTWICKLUNG SOLL NUN DER UMSCHLAGPLATZ WEICHEN #umschlagplatzbleibt

Pressemitteilung
Dortmund, den 15.04.2020

„Ich sehe hier viele Nischen für Existenzgründer, Künstler und gastronomische Angebote…“ so bewirbt die Hafen AG die Hafenentwicklung. Doch von dem Versprechen scheint wenig übriggeblieben: Die Zukunft des bei Anwohner*innen beliebte Umschlagplatz Ist weiter ungewiss. Anstatt auf das vorhandene Angebot zu stärken bleibt das Handeln der Stadt weiter intransparent.

Der im Februar vorgestellte Entwurf hatte das Leitbild „Zuerst das Leben, dann der urbane Raum, dann die Gebäude“. Die städtischen Akteure sehen das gerade anders. Der Umschlagplatz soll im Laufe dieser Jahreshälfte von seinem angestammten Platz verschwinden.

Trotz öffentlichkeitswirksamer Social-Media Reaktionen von den städtischen Akteuren am Hafen ist weiterhin unklar, wie es mit dem Umschlagplatz weitergeht. Wir unterstützen die Kampagne des Umschlagplatzes und fordern: Alle bleiben!

Obwohl alle Parteien noch vor einigen Wochen in Gesprächen waren, zeigte sich Milena Rethmann die Inhaberin des Umschlagplatzes sehr überrascht über das Ausbleiben von weiteren Angeboten durch die Stadt. Unter dem Hashtag #umschlagplatzbleibt versucht Sie gerade auf die Situation aufmerksam zu machen. Viele Menschen posten seit einigen Tagen Bilder von ihren Besuchen am Umschlagplatz aus den vergangenen Jahren, um den lebendigen Ort zu erhalten.

Aktuell kann der Umschlagplatz nur solange an seinem angestammten Ort bleiben, bis die Bauarbeiten anfangen, Ausweichmöglichkeiten gibt es bisher nicht. Anstatt auf lokale und bekannte Gesichter zu setzen und diese mit konkreter, langfristiger Planung zu unterstützen wird die Zusammenarbeit vernachlässigt. Lieber träumt bei der Stadt von gesichtsloser, austauschbare Systemgastronomien und überlässt Investorinnen den Hafen zu gestalten. Die Wirtschaftsförderung Dortmund, die Hafen AG und das Amt für Stadtentwicklung nutzen nicht die vorhandenen Chancen, Dortmund nachhaltig zu gestalten, sondern setzen auf kurzfristige Gewinne durch Investoren ohne lokalen Bezug. Die Hafeninitiative hat kein Verständnis für solch ein Verhalten der Wirtschaftsförderung. Sie schädigt lokale Unternehmerinnen und nimmt sich die eigene Grundlage für eine Quartiersentwicklung. Die intransparente Kommunikation über den Stand der Planung gegenüber der Öffentlichkeit hat die Hafeninitiative bereits in der Vergangenheit kritisiert. Die Diskussion um den Umschlagplatz zeigt, dass auch kleinere Gewerbetreibende sich nicht auf die Stadt verlassen können – wir so eine agile StartUp Szene angelockt werden soll ist unklar.

Wir fordern die Stadt dazu auf, Ihre Chancen zu nutzen jene, die den Hafen schon lebendig machen, auch zukünftig einen Platz in den Plänen und Entwicklungen zu sichern. Lokale Unternehmerinnen, Initiativen und Anwohnerinnen sind eine Chance ein Quartier nachhaltig, vielfältig und lebendig zu gestalten. Die Stadt Dortmund hat die besten Chancen, wenn Sie sie nutzt.