Newsletter Nr. 5/ 2020

Hallo, hallo,

in unserem Newsletter berichten wir über wichtige Ereignisse rund um die Entwicklungen am Hafen
und Aktivitäten unserer Initiative.

1 Mass(k)encornern am 11.09.2020

Am 11.09.2020 gab es im Rahmen der Kommunalwahl folgenden Aufruf zu einem Mass(k)encornern
an der Speicherstraße. Wir teilen ihn hier nochmal (nachmachen erwünscht), nach einer überaus
erfolgreichen, lauen Sommernacht mit vielen Menschen, die gezeigt haben, dass man den Hafen
wunderbar auch ohne Systemgastronomie und Hochglanzbüros nutzen kann:

Die angestrebten Entwicklungen am Hafen stehen für eine Politik, die an den Interessen der
Bewohner:innen vorbei entwickelt wird. Bald schon soll dort eine weitere gesichtslose Glas-,
Stahl- & Beton-Zone mit dem Charme eines Flughafens entstehen. Der Hafen um die
Speicherstraße lässt in seinem momentanen Zustand immerhin noch einen Raum für Träume
unter dem Asphalt offen. Deshalb: Lasst uns zeigen, wieviel dissidente Power in der Nordstadt
steckt!
Was in den 70er-Jahren mit Breakdance-Battles als Cornern an den Straßenecken der Bronx in
New York begann, findet heute in allen Metropolen dieser Welt bei gutem Wetter statt.
Jugendliche und Junggebliebene, Oldtimer und alle Sorten von Nachtschwärmern bevölkern mit
ihrer eigenen Musik, mit ihren eigenen Getränken die Plätze & Straßenecken. Es ist der
Wunsch, sich ganz ohne Eintrittspreis und Security-Gesichtskontrolle den urbanen Raum
als Ort des Vergnügens und der Geselligkeit wieder anzueignen.
Das politische Momentum beim Massencornern entsteht aus dem Widerspruch zwischen
diesem aktiven Gebrauch des öffentlichen Raumes und einem autoritären Kontrollwahn von
Behörden in einer neoliberalen Stadtpolitik. Wo die Logik des Marktes verabsolutiert wird, wo
für den letzten Toilettengang es gilt, einen Euro abzuzwängen, da wird die Fete zum
straßenpolitischen Akt des Widerstands.

2 Für ein Sozial-Ökologisches Zentrum in Dortmund!

Im September 2020 hat sich der „Initiativkreis sozial-ökologisches Zentrum“, dem wir ebenfalls
angehören, gegründet.
Infos unter www.söz.org / Twitter und Instagram: @soez.dortmund
Klimawandel stoppen! Freiräume erkämpfen! Für ein gutes Leben für alle!

Woher?
Seit Jahrzehnten gibt es in Dortmund Stimmen, die selbstverwaltete, unkommerzielle Räume
fordern, die möglichst arm an Hierarchien und allen, unabhängig von Alter, Gesundheit, Geschlecht,
Vermögen, Hautfarbe, Muttersprache oder sexueller Orientierung, zugänglich sein
sollen. Forderungen nach verantwortungsvollerem Umgang mit der Umwelt, Anerkennung und
Verlangsamung des Klimawandels und insgesamt nach größerer Ausgeglichenheit im Verhältnis
zwischen Mensch und Natur sind mindestens genauso alt.
Was?
An der Schnittstelle dieser beiden Komplexe entstand die Idee eines sozial-ökologischen Zentrums für
Dortmund. Unserer Meinung nach fehlt es an explizit unkommerziellen, selbstverwalteten und
barrierearmen Räumen, der den Bedürfnissen der Bewohner:innen unserer Stadt Rechnung trägt.
Insbesondere jungen Menschen fehlt es an einem Ort des Zusammenkommens und der
Auseinandersetzung mit den sozialen und ökologischen Herausforderungen der nächsten Jahre und
Jahrzehnte. Wir wollen einen Ort der Begegnung und des Austauschs schaffen, der als Labor für
widerständische, nachhaltige und utopische Praktiken dient. Uns schwebt ein Ort vor, der Platz für
viele Welten hat, der Workshops, Theater, Lesungen, Politikveranstaltungen, Kino, Konzerten, Partys,
Sport, Kneipe, Kunst, Probe- und Gruppenräumen, Werkstätten und vielem mehr ein Zuhause bietet.
Wohin?
Das Zentrum wird offen für alle sein, wenn sie respektvoll miteinander umgehen. Sexismus, Rassismus,
Antisemitismus, Queer:feindlichkeit und andere Formen der Diskriminierung haben hier keinen Platz.
Wir wollen einen selbstverwalteten und selbstorganisierten Raum schaffen, der von denjenigen
gestaltet wird, die ihn beleben. Wir brauchen keine Projektleitung und keine Manager:innen dafür.

3 Plakat Aktion am Hafen

Viel Beton, viel Glas und alles ist schön steril… so sehen Baustellenschilder normalerweise aus. Am
Hafen hängt auch schon eins. Doch das ist nicht die Stadt die wir wollen!
Wir haben mal alternative Baustellenschilder gebastelt. Die zeigen eine Version des Hafens, die uns
sehr viel sympatischer ist oder hinterfragt die derzeitige Entwicklung. Zukunftsbilder von einer
alternativen Entwicklung.

4 #umschlagplatzbleibt

Mit der Pressemitteilung der Wirtschaftsförderung vom 12. September schienen die Forderungen nach
#umschlagplatzbleibt zu fruchten:
https://www.nordstadtblogger.de/kult-container-bleiben-am-hafen-dortmundumschlagplatz-startet-auf-neuer-flaeche-in-die-naechste-saison/
Doch nach einer schriftlichen Stellungnahme der Inhaberin seien die Rahmenbedingungen noch nicht
so weit wie in der Presseerklärung dargestellt wurde; derzeit gibt es weiterhin offene Fragen zu den
Standortbedingungen und Vertragslaufzeit.

5 Kommende Termine

Plenum der Hafeninitiative am 20.Oktober 2020 um 19:00 Uhr im Black Pigeon
Achtung! Aufgrund der Corona Schutzmaßnahmen sind nur 10 Teilnehmer:innen erlaubt, meldet
euch bitte kurz unter unserer E-Mail Adresse an:
info@hafeninitiative.de
Jede:r ist willkommen, wir freuen uns immer über neue Gesichter!