Newsletter Nr. 1/ 2020

Hallo, hallo,

in unserem Newsletter berichten wir über wichtige Ereignisse rund um die Entwicklungen am Hafen und Aktivitäten unserer Nachbarschaftsinitiative. Der Newsletter soll von nun an am Ende jedes Monats erscheinen.

1 Wettbewerbsergebnisse Nördliche Speicherstraße

Was ist passiert? Im Januar wurden die Gewinner des städtebaulichen Wettbewerbs zur nördlichen Speicherstraße von der Stadt Dortmund und der Entwicklungsgesellschaft dPort-21 bekannt gegeben. Den 1. Platz machte das Kopenhagener Architekturbüro COBE. Die Preisverleihung fand am 06. Februar statt, danach waren alle 14 eingereichten Entwürfe zwei Wochen im Studieninstitut Ruhr zu sehen.

Was denken wir darüber? Wir begrüßen Aspekte des Gewinnerentwurfs, wie die kleinteilige Bebauung, viele Grünflächen und die Schaffung von potentiellen Experimentierräumen für die Nachbarschaft. Doch der Entwurf ist nur ein Rahmenplan, die endgültige Gestaltung ist abhängig von den Bebauungsplänen der Stadt Dortmund und den Investoren, die die einzelnen Grundstücke am Ende kaufen. Aktuell haben wir nicht den Eindruck, dass die dPort-21 großes Interesse daran hat, eine sozial verträgliche Entwicklung im Sinne der Nordstadtbewohner*innen zu fördern. Im Gegenteil, dPort-21-Vorsitzender Uwe Büscher sagte bei der Preisverleihung, dass er sich auf die Unternehmen freue, die dem Hafenquartier „ihren Stempel aufdrücken werden“. Unternehmerische Interessen liegen hier also klar über den Interessen der Menschen im Hafen.

Lest hierzu auch den Beitrag bei den Nordstadtbloggern.

Wie geht es weiter? Während der Ausstellungseröffnung stand auch eine Box im Raum, in die Besucher*innen Zettel Anregungen und Kritik an der Hafenentwicklung schmeißen konnten. Beim nächsten Bürgerdialog am 09. März (siehe Termine) sollen die Zettel vorgestellt und über den Entwurf diskutiert werden.

Aber wir wollen auch selbst aktiv werden. Von Anfang an haben wir gefordert, die Hafenplanung nicht isoliert von der Nordstadt zu betrachten. Deshalb wollen wir über den Tellerrand schauen und laden alle herzlich ein, zu unserem Nachbarschaftsdialog am 21. März zu kommen (siehe Punkt 4)!

2 Entwicklungen Südliche Speicherstraße

Was ist passiert? Die Landmarken AG soll in der südlichen Speicherstraße eines der großen, am Kanal liegenden Gebäude zum „Hafenforum“ entwickeln. Ein ausführlicher Artikel dazu findet sich bei den Nordstadtbloggern. Das Wichtigste daraus in Kürze: Ein „Inkubator“, „Exportschlager“ und „Netzwerk-Ökosystem von Gründern und Mittelständlern“ soll hier entstehen. Professor Eckhard Gerber, dessen Architekturbüro Gerber Architekten den Umbau des Gebäudes übernehmen soll, wird noch deutlicher: „Der Hafen war das schmuddelige Kind. Die Potenziale, die im Gebiet stecken, kennen wir in anderen Städten. Die muss man Wachküssen wie auch beim Phoenixsee“.

Was denken wir darüber? Auch hier wird klar, für wen die Stadt Dortmund den Hafen entwickelt – für Investoren und Unternehmen statt die heutigen Bewohner*innen des Hafenviertels. Zudem zeigt sich, wie eingeschränkt die Beteiligungsmödlichkeiten der Bewohner*innen und Nutzer*innen des Hafens sind: Während bei den Bürgerdialogen über Fahrradständer und Wildblumenwiesen geredet wird, werden die wichtigen Entscheidungen (Was kommt eigentlich in die Gebäude? Und wer entscheidet darüber?) im Hintergrund getroffen.

Eine Ausnahme bei den schon bekannten Investoren ist die Stiftung Soziale Stadt bzw. GrünBau, die auf der anderen Seite der Speicherstraße ein integratives Beratungs- und Bildungszentrum (Heimathafen) entwickeln. Im Februar haben wir uns mit Vertreter*innen von GrünBau getroffen und wollen auch in Zukunft mit ihnen in engem Kontakt stehen. Es braucht mehr solcher Angebote (von einer sogenannten Lerngastronomie bis hin zu Proberäumen) im Hafen!

Wie geht es weiter? Beteiligung darf nicht nur Legitimation von bereits bestehenden Plänen sein. Der ganze Hafen, inklusive seiner Gebäude, soll für alle da sein! Diese Forderungen wollen wir der Stadt immer wieder vorhalten, zum Beispiel beim Bürgerdialog am 09. März (siehe Termine).

3 Recht auf Stadt aus feministischer Perspektive

Was ist passiert? Am 25. Februar organisierte das Netzwerk Recht auf Stadt Ruhr eine Veranstaltung zu feministischer Stadtplanung im Rekorder. Nach einem Vortrag von Nina Schuster von der TU Dortmund diskutierten wir auch die Bedeutung einer feministischen Perspektive für die Hafenentwicklung. Dabei ging es um konkrete Forderungen wie öffentliche und kostenlose Sitztoiletten und auch ganz generell um die Idee einer solidarischen Stadtplanung, die alle Menschen einschließt und daran interessiert ist, traditionelle Machtstrukturen aufzubrechen.

4 Einladung: Nachbarschaftsdialog am 21. März

Was wird passieren? Wir laden euch alle herzlich zu unserem Nachbarschaftsdialog am 21. März im Projektspeicher ein!

Damit sich, wie vom Architekturbüro COBE angedacht, der Hafen in ein „Quartier für Alle” verwandelt, wollen wir gemeinsam über den Gewinnerentwurf diskutieren. Dabei ist es uns besonders wichtig, auch über die Auswirkungen der Hafenentwicklung auf die Nordstadt zu sprechen. Deswegen haben wir uns Gäste eingeladen: Die Urbanisten aus Dortmund berichten aus ihrer Arbeit zu Stadtentwicklung von unten, von der B-Side aus Münster können wir lernen wie man mit Hafenentwicklungen richtig umgeht und der Mieterverein Dortmund referiert über die Mietpreisentwicklung in der Nordstadt. Bastian Pütter von BODO wird die Veranstaltung moderieren.

Von 16 bis 19 Uhr finden die Vorträge statt. Ab 19 Uhr beginnt dann die offene Diskussion.

Hier geht’s zur Veranstaltung auf Facebook, dort findet ihr auch einen ausführlichen Ablaufplan. Wenn ihr nicht den gesamten Nachmittag Zeit habt, könnt ihr auch jederzeit später dazustoßen! Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

5 Kommende Termine

Bürgerdialog der Wirtschaftsförderung und dPort-21

09. März, 18.30 Uhr, Casa Portuguesa (KGV Westerholz, Schäferstraße)

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Offenes Treffen der Hafeninitiative

17. März, 19 Uhr, Black Pigeon (Scharnhorststraße 50)

Hier ist jede*r willkommen, wir freuen uns immer über neue Gesichter!

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Nachbarschaftsdialog der Hafeninitiative

21. März, 16-22 Uhr, Projektspeicher (Speicherstraße 33)

Mit Vorträgen von den Urbanisten, der B-Side Münster und dem Mieterverein Dortmund. Moderation: Bastian Pütter

Wir laden euch alle herzlich ein!